Unser Tool zur Verwaltung Ihrer Zustimmung für unsere Cookie-Verwendung ist vorübergehend offline. Daher fehlen womöglich einige Funktionen, die Ihre Zustimmung zur Verwendung von Cookies erfordern.
Der Ferrari-Chef und sein Faible für Mini.
„Oh, das war nur Enzo Ferrari in seinem MINI“, bekommen Sie als Antwort zu hören.
Überrascht schauen Sie der Staubwolke nach, die unaufhaltsam in Richtung Horizont verschwindet.
Sie glauben, das hätten wir uns ausgedacht! Nun, damit haben Sie teilweise recht. Jedoch steckt auch ein Fünkchen Wahrheit darin: Enzo Ferrari besaß wirklich einen MINI. Genauer gesagt, sogar zwei und vielleicht sogar drei. Aber lassen Sie uns doch von vorne anfangen.
Vom Gründer einer der legendärsten Automarken in der Geschichte würde man erwarten, dass er ausschließlich Autos fährt, die genauso schnell und luxuriös sind wie die, die er von seiner eigenen Firma bauen lässt. Aber genau das Gegenteil ist der Fall. Natürlich ist es kein Geheimnis, dass Enzo Ferrari, der in seiner Jugend selbst Autorennen gefahren ist, für seinen eigenen Rennstall auf schnelle Autos setzte. Bei seinen privaten Fahrzeugen war Geschwindigkeit allein aber nicht ausschlaggebend. So besaß er beispielsweise mehrere Peugeots und fuhr zeitweise einen Fiat 128.
Dem Anschein nach hatte er jedoch ein besonderes Faible für den MINI, dessen Innovationen ihn begeisterten. Als genialer Tüftler wusste er wohl die Kreativität zu schätzen, die hinter dem klassischen MINI steckte. Vielleicht hat ihn auch der platzsparende Quermotor begeistert oder die Einzelradaufhängung. Es ist ebenso möglich, dass er sich darüber freute, auch als recht großgewachsener Mann (1,87 m) bequem hinter das Steuer zu passen. Es ist auch überliefert, dass er ein Anhänger des Frontantriebs war, insbesondere bei rauen Bedingungen im Winter.
Eines der Modelle war ein Cooper 1100 S, den er später an seinen Sohn Piero weitergab, als er selbst auf den MINI Cooper 1300 S umstieg. Mit diesem Typ sollten später Siege bei der Rallye Monte Carlo eingefahren werden. Das Sondermodell wurde ihm persönlich von Sir Alec Issigonis ausgehändigt. Beide Männer einte die Leidenschaft für technische Innovationen. Der Cooper wurde mehrfach modifiziert. Besonders auffällig ist die Position der Nebelleuchten unter den Scheinwerfern des Fahrzeugs. Zudem besaß er ein Armaturenbrett aus Walnussholz und verbesserte Sitze. So wollte man dem Fahrzeug eine noch sportlichere Optik verleihen. Es heißt, dass das Auto zunächst rot war, dann aber in Metallic Grey umlackiert wurde. Der neue Besitzer war der Ansicht, dass die Farbe Rot einem Ferrari vorbehalten sein sollte. Kurioserweise wurde es zu einem späteren Zeitpunkt doch wieder rot lackiert. Auch der Motor des MINI Cooper war modifiziert und bot so eine Höchstgeschwindigkeit von etwa 150 km/h (95 mph).
Der MINI ging später in das Eigentum von Giuseppe Navone über, Sieger des Autorennens Mille Miglia 1948 – in einem Ferrari 166 S – und damaliger Leiter des Ferrari-Testteams für die Serienproduktion. Das Fahrzeug ist Gerüchten zufolge auch heute noch in Gebrauch. Dies spricht für die hohe Qualität des vor mehreren Jahrzehnten gebauten MINI.