Der Kreativ-Allrounder sieht heute erstmals das wiedergeborene Modell. Ziel war es, eine moderne Vision des geliebten Kultwagens im Juni 2022 vor der Weltöffentlichkeit beim Salone del Mobile in Mailand präsentieren zu können. Terminlich ist das gelungen. Doch wird das Unikat auch begeistern? Wird es ins legendäre Werk von Paul Smith passen – vielleicht sogar herausstechen?
Die Designikone – er trägt karierte Hose, marineblaues Hemd, pechschwarze Sneakers – nähert sich dem Wagen. Wie ein Korken im Meer treibt Paul Smith durch das Studio, lässig und unbeeindruckt von der Geschäftigkeit im Schatten der Scheinwerfer. Dann inspiziert der 75-Jährige mit Lupen-Augen das Auto: das Logo am Kühlergrill, die schwarzen Felgen, verziert mit seinem berühmten Schriftzug.
Nun schaut er ins Innere: streicht über die orangen Sicherheitsgurte, geht auf die Knie, fährt über das nackte, unverkleidete Bodenblech und die rustikalen Fußmatten. Dann steckt er sein Smartphone an den Magneten neben dem Lenkrad, ein Element, das, abgesehen vom Tacho, fast sämtliche alte Knöpfe und Funktionen am Armaturenbrett ersetzt.
Wie Sensoren tasten seine Finger alles ab, scheinen der Aura des Autos nachzuspüren. Immer wieder ruft Sir Paul „wow!“, murmelt „very nice“ („sehr schön“) und klopft auf die Schultern der Mechaniker, die Vorgaben umgesetzt, aber auch eigene Ideen eingebracht haben. Das „well done“ („gut gemacht“) wirkt wie eine Erlösung. Das Auto ist erfolgreich zum Elektroauto geworden – und sein Schöpfer offensichtlich davon elektrisiert. „Ideen sind nie das Problem, du findest sie überall. Die Herausforderung ist, sie umzusetzen. Hier hat das geklappt, ein Traum ist wahr geworden“, sagt Sir Paul.